Den bildgenbenden Unterschungen kommt in der Diagnostik eine große Bedeutung zu. In den Körper hineinzuschauen und sich ein Bild vom Inneren des Körpers machen zu können, zählt zu den großen Errungenschaften des 20. Jahrhunderts in der Medizin

Zum ausführlichen Artikel

Ihre Praxis oder Einrichtung ist nicht dabei?

Neuen Eintrag vorschlagen

Röntgenuntersuchung

"Durch Zufall” fand Wilhelm Conrad Röntgen am Abend des 8. November1895 "eine neue Art von Strahlen”. Seine Entdeckung ließ einen alten Traum der Mediziner wahr werden: in den Körper zu blicken, ohne ihn zu öffnen. Die durch Röntgen möglich gewordene "Durchleuchtung” des Körpers mit energiereichen Strahlen ist noch heute eines der am häufigsten verwendeten bildgebenden Verfahren in der Medizin.

Bei der Untersuchung steht der Patient zwischen einer Strahlenquelle – der Röntgenröhre – und einem speziellen fotografischem Film. Die Strahlen durchdringen den Körper, treffen schließlich auf den Röntgenfilm und schwärzen ihn. Je mehr Strahlen hindurch kommen, desto schwärzer wird das Bild: Strahlendurchlässige Strukturen wie die weichen Muskeln und Bandscheiben erscheinen deshalb dunkel oder in unterschiedlichen Grautönen, strahlendichte Strukturen wie die Knochen stellen sich hell dar. Auf diese Weise kann ein "Schattenbild”, ein umgewandeltes Strahlenrelief, von einem Organ oder einem Körperteil erzeugt und eine krankhafte Veränderung sichtbar gemacht werden. Eine sehr häufige Röntgenuntersuchung ist die Mammografie der Brust.

Die Röntgentechnik wurde in den vergangenen Jahrzehnten ständig weiterentwickelt. Kombiniert mit Kontrastmitteln kann sie heute auch genutzt werden, um Körperhöhlen, Hohlorgane oder Blutgefäße darzustellen. Kontrastmittel sind Substanzen, die entweder erheblich strahlendurchlässiger oder – undurchlässiger sind als die Gewebe des Körpers. Sie heben sich daher als sehr helle beziehungsweise sehr dunkle Bildstellen vom umgebenden Gewebe ab. Ein Beispiel istB ariumsulfat. Als Brei getrunken, dient das röntgendichte Kontrastmittel dazu, den Magen-Darm-Trakt darzustellen, um veränderte Wandstrukturen, etwa Polypen oder Tumoren, als Kontrastmittelaussparung zu entdecken.

Bei der Angiografie werden flüssige Jodverbindungen in die Blutbahn injiziert, beispielsweise um Veränderungen der Blutgefäße kontrastreich darzustellen.
Das so genannte Doppelkontrastverfahren kombiniert ein röntgendichtes Kontrastmittel mit röntgendurchlässigen Luftbläschen. Die beispielsweise als Brausetablette verabreichten Luftbläschen lagern sich an den Wänden des Magen-Darm-Trakts an und erlauben, die Schleimhaut des Verdauungstraktes besonders detailreich darzustellen und krankhafte Veränderungen zu beurteilen.

Röntgenuntersuchung der Niere und Blase

Zur Darstellung der Nieren, der Blase und der ableitenden Harnwege im Röntgenbild ist ein Kontrastmittel erforderlich. Dieses kann je nach Fragestellung über die Venen in die Blutbahn geleitet, über einen Katheter in die Blase oder auch über die Harnleiter bis ins Nierenbecken gefüllt werden.

Indikation von MRT und Kernspintomografie

Faustregeln für die Indikation von MRT und Kernspintomografie

Häufig stellt sich die Frage, wann und bei welchen Fragestellungen man eine Magnetresonanz- bzw. Kernspintomografie (MRT, NMR) anfordern soll – soll zuerst eine Stufendiagnostik mit einer Art von „Eskalation“ mit MRT als „ultima ratio“ oder soll eine MRT sofort und als erste Modalität angefordert werden?

Die Magnetresonanztomografie (MRT) ist ein faszinierendes Verfahren: Keine Röntgenstrahlenbelastung des Patienten, gestochen scharfe Bilder höchster Detailgenauigkeit, hervorragender Weichteilkontrast. Trotzdem sind andere Verfahren und Modalitäten der MRT weiterhin gleichwertig oder sogar überlegen. Im Folgenden geben wir Ihnen einen Überblick über „harte“ Indikationen zur Untersuchung mittels MRT.

1. Schädel (allgemein)

  • Alle intrakraniellen Erkrankungen mit Ausnahme intrakranieller Blutungen.

2. Schädel (Sellaregion)

  • Erkrankungen des neuroendokrinen Systems mit Hinweisen auf eine hypothalamisch-hypophysäre Ursache bzw. Lokalisation.
  • Erkrankungen des Sehnerven und/oder der Augenmuskelnerven oder des Sinus cavernosus.

3. Schädel (Schädelbasis und Kleinhirn-Brückenwinkel)

  • Erkrankungen der basisnahen Strukturen des ZNS, insbesondere des Hirnstamms.
  • Erkrankungen der Schädelbasis und der angrenzenden Nasennebenhöhlen mit zentralen und/oder peripheren Hirnnervenstörungen.
  • Schädelbasisverletzungen mit Liquorfistel.

4. Hirngefäße

  • Nachweis oder Ausschluss einer Sinus-/Hirnvenenthrombose in Verbindung mit der Schnittbilddiagnostik

5. Gesichtsschädel

  • Beurteilung der Lage und Ausbreitung von Tumoren und pseudotumorösen entzündlich-granulomatösen Erkrankungen des Viszerokraniums.
  • Nachweis und Differenzierung von Fehlbildungen des Gesichtsschädels.

6. Orbita

  • Nachweis oder Ausschluss von tumorösen und entzündlichen Erkrankungen der Orbita.
  • Nachweis und Differenzierung von Fehlbildungen.
  • Endokrine Orbitopathie.
  • Verletzungen des Sehnerven.
  • Ätiologische Abklärung einer Optikusatrophie.
  • Suche nach nicht-ferromagnetischen Fremdkörpern.

7. Kiefergelenke

  • Gelenksdysfunktion

8. Halsweichteile

  • Abklärung von Fehlbildungen, insbesondere Fehlbildungstumoren und Zysten und klinisch unklarer Befunde der Halsweichteile inkl. des Plexus cervicalis.
  • Pathologische Prozesse, die sich der klinischen, endoskopischen, sonografischen Diagnostik aufgrund ihrer Lage und/oder Ausdehnung entziehen (z.B. Pharynx, Speicheldrüsen).
  • Staging und Nachsorge von Tumoren.

9. Halsgefäße

  • Dissektionen, Stenosen und Gefäßanomalien der supraaortalen Arterien, insbesondere bei unklarem Farbdopplerbefund.

10. Wirbelsäule und Spinalkanal

  • Abklärung spinaler Fehlbildungen.
  • Abklärung frischer Traumafolgen, insbes. Beurteilung von Rückenmarks-/ Kauda-Kompressionen, intramedullären Blutungen, Nervenwurzelausrissen.
  • Abklärung alter Traumafolgen.
  • Abklärung einer nicht traumatischen Querschnittssymptomatik.
  • Abklärung einer mono- oder mehrsegmentalen Radikulopathie.
  • Abklärung einer konstanten oder fluktuierenden Myelopathie (Tumor, Entzündung, Ischämie, Syringomyelie, AVM).
  • Suche nach Abtropfmetastasen oder Wirbelmetastasen bei Patienten mit bekanntem Tumorleiden.
  • Therapieplanung und Therapiekontrolle von Tumoren der Wirbelsäule und des Spinalkanals.
  • Keine validierte Standard-Indikation: Funktionsuntersuchung.
  • Klinische Hinweise auf einen pathologischen Prozess.

11. Bewegungsapparat

  • Schultergelenk und Supraclavicularregion
  • Ellbogengelenke
  • Handgelenke
  • Hüftgelenke
  • Kniegelenke
  • Sprunggelenke und Fußgelenke
  • Differenzierung von degenerativen, infektiösen und nichtinfektiösen entzündlichen, von tumorösen und posttraumatischen Erkrankungen der Knochen, Gelenke und Weichteile.
  • Osteonekrose, Epiphysiolyse, transitorische Osteoporose.

12. Extremitäten

  • Indikationen wie oben.
  • Zusätzlich: MRT im Rahmen der Therapieplanung und Therapiekontrolle von Knochen- und Weichteiltumoren zur genauen Beurteilung von Lokalisation, Ausdehnung und Volumen des Prozesses.

13. Thorax und Mediastinum

  • Nachweis, Ausbreitungs- und Lokalisationsdiagnostik von Raumforderungen der Thoraxwand und des Mediastinums.
  • Nachweis oder Ausschluss der Beteiligung mediastinaler Lymphknoten im Rahmen entzündlicher oder neoplastischer Lymphknotenerkrankungen.
  • Bestimmung der Ausdehnung von Entzündungen und Tumoren der Wirbelsäule und des hinteren Mediastinums.

Nuklearmedizin - Szintigramme - Funktionsstörungen sichtbar machen

Nuklearmedizin - Keine Angst vor radioaktiven Substanzen

In der Nuklearmedizin können von verschiedenen Organen Funktionsuntersuchungen durchgeführt werden, sogenannte Szintigramme. Durch sie können Erkrankungen und Funktionsstörungen der betroffenen Organe zu einem sehr frühen Zeitpunkt festgestellt werden. Viele Patienten fürchten sich vor den in der Nuklearmedizin eingesetzten radioaktiven Substanzen. Diese Angst ist unnötig, da die Strahlenbelastung in der Nuklearmedizin häufig niedriger ist als bei vergleichbaren bildgebenden Verfahren.

Ablauf eines Szintgramms in der Nuklearmedizin

In der nuklearmedizinischen Diagnostik werden Stoffwechselvorgänge sichtbar gemacht. Dazu werden den Patienten geeignete radioaktiv markierte Substanzen – so genannte Radiopharmaka – in die Armvene gespritzt. Nach einer gewissen Einwirkungszeit markieren diese Stoffe den interessierenden Stoffwechselprozess. Das Sichtbarmachen erfolgt mit speziellen Untersuchungsgeräten, den Gammakameras. Diese können die jetzt vom Körper ausgehenden radioaktiven Gammastrahlen „sehen“ und in ein diagnostisches Bild, ein so genanntes Szintigramm, verwandeln. Dadurch unterscheiden sich nuklearmedizinische Untersuchungen auch von Röntgenuntersuchungen. Während Röntgenstrahlung oder beim MRT ein Magnetfeld von außen auf den Körper einwirkt und eine anatomische Detaildarstellung des Körpers erlaubt, spielt sich die Nuklearmedizin auf molekularer Ebene im Körper ab. Die anatomisch noch nicht sichtbaren Vorgänge können lediglich mit nuklearmedizinischen Mitteln zuverlässig erkannt werden.

Vorbereitung

Üblicherweise müssen Sie sich für eine nuklearmedizinische Untersuchung nicht besonders vorbereiten. Sie müssen auch nicht nüchtern sein und können Ihre Tabletten wie gewohnt weiter einnehmen. Doch keine Regel ohne Ausnahme: Bei Herzuntersuchungen müssen Sie beispielsweise nüchtern zur Untersuchung kommen.

Wenn eine Schilddrüsenszintigraphie bevorsteht, müssen Sie am Tag der Untersuchung auf ihre Schilddrüsenpräparate verzichten. Bei einem sog. Suppressionstest erhalten Sie allerdings von Ihrem Arzt ein hochdosiertes Schilddrüsenpräparat, das Sie über eine gewisse Zeit, etwa 14 Tage, regelmäßig einnehmen müssen. Bitte fragen Sie nach, was auf Sie zutrifft. Günstig ist es, wenn Sie am Untersuchungstag Ihre Kleidung so wählen könnten, dass der Hals leicht zugänglich ist. Bitte beachten Sie, dass der Halsschmuck und ggf. längere Ohrringe vor der Untersuchung abgelegt werden müssen.

Viel Trinken ist wichtig!

Wenn ein Nieren- oder Knochenszintigramm ansteht, sollten Sie auf jeden Fall viel trinken. Durch das Trinken wird ein Teil der radioaktiven Lösung rasch aus den Weichteilen und über die Niere abgeführt. Das verbessert einerseits den gewünschten Kontrast zwischen Niere bzw. Skelett und Weichteilen, zum anderen ist es für die Strahlenbelastung des Patienten von Vorteil. Am besten sollten sie Wasser trinken. Auch andere Getränke sind möglich, beachten Sie dabei bitte, dass Milch oder Milchprodukte nicht die gewünschte „spülende“ Wirkung haben und daher für diesen Zweck nicht geeignet sind.

Bei der Nierenszintigraphie sollten Sie mindestens eine halbe Stunde vor Untersuchungsbeginn bis zu einem Liter Wasser trinken. Bei der

Knochenszintigraphie sollten Sie 45 Minuten nach der Vergabe der radioaktiven Lösung ebenfalls bis zu einem Liter trinken. Das Trinken dient der Aktivierung der Nieren und einer schnelleren Ausscheidung der Radioaktivität